Die Zinsen für Immobilienkredite sind auf Rekordtief und der Traum von den eigenen vier Wänden könnte nun endlich Wirklichkeit werden – aber jetzt?
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie beeinflussen derzeit unseren Alltag und bringen manche Verunsicherung mit sich. Doch es gibt keinen Grund, den Wunsch nach einer eignen Immobilie aufzuschieben – oder gar aufzugeben. Gerade jetzt können Immobilienkäufer mit guten Finanzierungsbedingungen rechnen.
Die wichtigsten Antworten zum Immobilienkauf während der Corona-Pademie:
Ist ein Immobilienkauf derzeit sinnvoll?
Auf die Preise hat der Virus bislang keine konkreten Auswirkungen. Ob die einbrechenden Börsenkurse renditesuchende Anleger nun zum Run auf das Betongold verleiten oder aber Preise stagnieren, weil Kaufinteressenten vorerst abwarten? Das wird sich – wenn überhaupt – erst in einigen Wochen zeigen.
Wie entwickeln sich die Bauzinsen?
Infolge der Corona-Krise sind die Bauzinsen noch einmal gefallen, Baudarlehen werden derzeit noch günstiger.
Was ist jetzt die ideale Zinsbindung?
Eine Grundregel lautet: Je niedriger das Zinsniveau, desto länger sollte die Zinsbindung sein. Das gilt auch in der aktuellen Niedrigzinsphase. Eine Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren gibt viel Planungssicherheit. Zudem hat der Darlehensnehmer nach § 489 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) das Recht, nach 10 Jahren auch vor Ablauf der Zinsbindungsfrist zu kündigen. Die Bank hingegen darf das nicht.
Darf ich noch zum Notar, um den Kaufvertrag zu unterschreiben?
Ja, wenn das Notariat weiter geöffnet hat, können auch Beurkundungstermine stattfinden. Auch in Bundesländern mit Ausgangsbeschränkungen wie Bayern und Sachsen ist der Notarbesuch ausdrücklich ausgenommen. Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandsregeln und Hygiene müssen dabei natürlich eingehalten werden. Viele Notare informieren derzeit auf ihren Internetseiten, wie sie die Situation in ihrer Kanzlei handhaben. Wenn gefährdete Personen, etwa aus Risikogruppen, zu den Vertragsparteien gehören, dann kann auch ein Bevollmächtigter eingesetzt werden. Online kann ein Kaufvertrag dagegen nicht beurkundet werden.
Kann ich eine Baufinanzierung auch online abschließen?
Es gibt Banken, bei denen Kunden eine Baufinanzierung online beantragen können. Einige Banken, aber auch Finanzierungsvermittler, bieten eine vorherige Beratung per Videokonferenz an. Die Vertragsunterlagen werden Ihnen dann in Papierform zur Unterschrift zugeschickt.
Ich kann aufgrund von weggefallenem Einkommen meine Raten nicht mehr bedienen. Wie geht es nun weiter?
Sprechen Sie unbedingt mit ihrer Bank, bevor eine Mahnung wegen überfälliger Raten eingeht. Versuchen Sie, eine Stundung oder Ratenreduzierung zu vereinbaren. Wenn der finanzielle Engpass länger anhält und die Baufinanzierung in Schieflage gerät, sollten Sie sich ausführlich beraten lassen, zum Beispiel bei einer Verbraucherzentrale.
Finden Besichtigungen weiterhin statt?
Sofern in der Gemeinde keine Ausgangssperre vorliegt, können Besichtigungen weiterhin stattfinden. Wir empfehlen allen Wohnungsanbietern die Vereinbarung von Einzelterminen. Auch sollten keine physischen Dokumente verteilt werden. Das bedeutet aber auch, dass Makler oder Verkäufer noch stärker jedes Interesse individuell berücksichtigen müssen und möglicherweise mehr Besichtigungstermine im Kalender haben. Sollten Sie in einer Region mit hoher Nachfrage suchen – besonders in den großen Städten – fragen Sie nach dem Bewerbungsprozess und halten Sie sich daran. Ein Anruf kann hier schneller weiterhelfen als eine Nachricht.
Darf ich während der Corona-Pandemie umziehen?
Umziehen ist weiterhin erlaubt, aber nur mit professioneller Hilfe. Freunde und Familie dürfen nur beim Umzug anpacken, wenn sie Angehörige des eigenen Hausstandes sind. Umzugsunternehmer dürfen weiterhin arbeiten. Gerade jetzt erfahren Sie eine hohe Nachfrage von Privathaushalten. Treten Sie sicherheitshalber in Kontakt mit möglichst vielen Umzugsunternehmen. So sichern Sie sich die besten Chancen auf professionelle Hilfe für den Wunschtermin.
Es ist dringend anzuraten, beim Gesundheitsamt oder Büro der jeweiligen Gemeinde nachzufragen, ob es spezielle Einschränkungen gibt.
Quelle: ImmobilienScout24